Montag, 6. Oktober 2008

Schwergewichtiges Duell

Heute komme ich endlich einmal dazu, die Testerfahrungen eines wirklich schweren Duells zu verschriftlichen: Im Test die zwei Downhillboliden Rotwild R.E.D Two und das Kraftstoff DH.

Zwei Fahrer, zwei Bikes, zwei Downhills - und zwar was für welche. Teststrecke war keine anderen als die Bad Wildbader DH1 und DH2, wobei auf ersterer nur zwei Wochen Später das Finale des IXS-Cup ausgetragen wurde.Die Bikes wurden Gratis von Paul Lange zur Verfügung gestellt, eigentlich ja um die Saint-Komponenten auszuprobieren, was optimale Bedingungen für einen fairen Vergleich bot: Die Bikes waren bis auf die Federelemente und das Laufrad identisch ausgestattet.

Zum Thema Schwergewicht: Bei 21,6kg (Kraftstoff) kann das Schieben schon mal zur Qual werden... Da punktet das nur 18,8kg schwere Rotwild schon mal!

Seinen Gewichtsvorteil spielt das Rotwild allerdings nicht voll aus: Die eigentlich lobenswert tiefe Front führt in Verbindung mit dem relativ hohen Tretlager und den langen Kettenstreben dazu, dass sich das Rad frontlastig fährt und es zu viel Kraft verlangt, um über Kanten geschoben und gehoben zu werden. Die Hinterbau arbeitet klasse, wohingegen die 888 ATA RC3 what ever Luftgabel nicht wirklich überzeugen kann, das gesamte Federverhalten wirkt träge, als wäre die Reibung im Inneren zu groß. Trotz allem fährt sich das Rotwild um welten verspielter als das Kraftstoff:

Denn dieses Bike kennt nur eine Richtung: Geradeaus. Das aber nicht übermäßig kontroll vermittelnd, immerhin bedarf es nicht so viel Kraft um nicht nosedive zu droppen... Flatdrops federn beide Bikes übrigens ausgezeichnet weg, wobei die Stahlgefederte 888 schon eher zu überzeugen weiß. Kurven mag das Kraftstoff ganz und gar nicht: Es lenkt unwillig ein um dann abrupt zu kippen zu drohen...

Was beide Bikes gemeinsam haben ist, dass sie auf dem Tretstück zu Beginn der Downhills nur schwergängig in die Pötte kommen, wobei sich das Rotwild immerhin noch einigermaßen anständig springen lässt, während das Kraftstoff den Fahrer sich glücklich schätzen lässt, wenn er sturzfrei ins Tal gelangt.

Insgesamt würde ich - rein subjektiv - das Rotwild als okay bezeichnen, ich denke dass sich mit Hilfe der Geometrieverstellung und einer besser funktionierenden Gabel - vielleicht würden schon höhere Temperaturen genügen - ein fast Renn taugliches Bike aufbauen lassen würde, an den Saint Komponenten scheiterte es nicht. Diese sind zwar keine Leichtgewichte, aber Funktional fast einwandfrei!
Das Kraftstoff hingegen würde ich in die Kategorie "untauglich" T5 mustern, Geometrie und Gewicht erscheinen mir völlig misslungen, es scheint Menschen zu geben, die anders empfinden, aber von allen DH-Bikes, dich ich bisher gefahren bin, war das Kraftstoff das schlechteste. Denn wenn es dem Fahrer schier unmöglich ist, Kurven, das Salz in der Suppe des Downhills, zu fahren, dann stimmt etwas ganz gewaltig nicht.

Negativ erwähnt werden sollte auch noch, dass das Sattelrohr des Rotwild nach unten offen ist, weshalb die Sattelstütze, nachdem der Schlepplift den Sattelschnellspanner gelöst hatte, den Roco-Ausgleichbehälter in Mitleidenschaft gezogen hatte.

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