Mittwoch, 1. Juli 2009

Yeti 303 RDH

Warum gibt es dieses Bike? Das ist die Frage, die nicht nur mir bei der Vorstellung des Yeti 303RDH durch den Kopf geschossen sein dürfte. Mit dem Bike schienen die Amerikaner sich selbst untreu zu werden: Statt zweier Gleitschienen wie beim 303 verfügt die RDH Version nur noch über eine Schiene, die eigentliche Federung, die Radhebungskurve, wird durch einen konventionellen Drehpunkt bestimmt.

yeti 303 rdh Pictures, Images and Photos

Was also ist da los? Hat Yeti still und leise erkennen müssen, dass das futuristische Schienensystem einem schlichten Kugellager unterlegen ist? Ein Marketing-Gag, der unauffällig behoben werden soll?

Wir haben bei Yeti direkt nachgefragt und bekamen eine andere, überzeugendere Antwort:

Das Yeti 303RDH ersetzt das 303 nicht, es ergänzt es - und zwar sinnvoll: Während das 303 der alles bügelnde, dafür aber recht schwere Downhiller ist, der außerdem durch seinen von der Federung entkoppelten Antrieb punktet, wurde das RDH für Strecken konzipiert, auf denen ein leichteres Fahrrad von Vorteil ist - denn der Rahmen ist über ein Kilo leichter, als sein großer Bruder mit zwei Schienen. Sein Drehpunkt liegt relativ weit oben und sorgt für saubere Performance, allerdings nicht ganz ohne Antriebseinflüsse.

yeti303rdhclose.jpg


An dieser Stelle ist die Frage erlaubt: Warum dann überhaupt noch eine Schiene? Laut Yeti ist sie schlicht und einfach der beste Weg, die Dämpferkennlinie und dessen Einstellbarkeit zu realisieren, was durchaus Sinn macht - eine Veränderung der Progression ist bei diesem System wirklich effektiv machbar. Und die Frage nach der Wartung der Gleitflächen? Kein Problem, die Dichtung soll auf dem Niveau von Federgabel und Dämpfer-Dichtungen liegen, einziger Feind: Wasser, insbesondere unter Druck. Doch auch gegen diesen Erzfeind des Gleitens und den engsten Verbündeten der Korrosion hat man ein Mittel gefunden: Die integrierten Abschmiernippel ermöglichen es, die Gleitbuchsen mit Fett vollzupressen, sodass sämtliches Wasser nach außen verdrängt wird - abwischen und fertig :)

Das RDH hat also doch seine Daseinsberechtigung: Nämlich immer dann, wenn es keine 230mm Federweg braucht und man auf Mehrgewicht nur allzu gern verzichtet - trotzdem profitiert man von einer besseren Verstellbarkeit des Dämpfers (Wenn dieser verstellt wird ist die Änderung über den gesamten Federweg wirksam) und des Hinterbaus. Ich persönlich bin gespannt ob auch andere Hersteller ihre Hinterbauten in Zukunft gleiten lassen - interessant wäre es!

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