Halt oder kein Halt, das ist hier die Frage.
Während lange Zeit die dicken Flatpadels nur für Freerider und Dirtjumper interessant waren, setzen sie sich nun auf breiter Front auch im Downhill durch. Wer stabil auf den Pedalen stehen will und trotzdem die uneingeschränkte Beweglichkeit der Füße garantiert haben will, der greife zu Flatpedalen. Die Auswahl ist riesig, die Preis- und Gewichtsspanne ebenfalls.
Deshalb ist es nun an der Zeit, auf das ein oder andere Pedal zurück zu blicken, mit dem ich die letzten Jahre unterwegs gewesen bin... heute auf die Funn Soljam Viper Pedale mit günstiger Kugellagerung.
Out of the Box fällt das Funn Pedal mit solider Bauweise, von oben eingeschraubten Pins und einer Gripfläche in der Pedalmitte gleich positiv auf. Optisch erscheinen die Pedale relativ klobig, doch soll das erst Mal Nebensache sein. Die ca. 42€ scheinen gut investiert zu sein. Das zeigt sich dann auch gleich auf der Waage: hier kommt der erste Hinweis darauf, wie solide diese Pedale wirklich sind, zu Tage - 608g für's Paar sind kein Pappenstil! Man erhält wirklich viel Pedal für's Geld ;). Die industriegelagerte Version wird in der gleichen Gewichtsregion anzusiedeln sein - schwere Kost, die sich jedoch in der Praxis als nützlich erweisen könnte... Die Lagerung wirkt beim ersten Hand-Dreh-Test nicht besonders hochwertig, die Achse lässt sich etwas zu leicht drehen. Spiel hat sie jedoch nicht.
Am Rad montiert sind die Pedale so schnell wie alle anderen auch und auf geht's auf die erste Ausfahrt. Der Grip ist in allen Lebenslagen wirklich überrzeugend, die schwach konkave Form tut ein übriges zum sehr guten Gripniveau. Auch bei matschigen Verhältnissen kann das Pedal überzeugen - dank großflächiger Öffnungen bleibt der Dreck nicht unter dem Fuß kleben. Wer Cannondales Chase kennt, wird eines meiner häuftigsten Probleme ebenfalls kennen: die reduzierte Bodenfreiheit und damit verbundene, unvermeidbare Pedalaufsetzer! Dem Funn Pedal ist das jedoch reichlich egal. In gut zwei Jahren Einsatz habe ich viele Schrammen in das Pedal gefahren, einige Pins verloren und ersetzt und insgesamt macht das Pedal nach wie vor einen guten Eindruck. Die Probleme des Pedals liegen wo anders: in seinem Inneren. 35€ beträgt in etwa der Aufpreis für die industriegelagerte Version und genau diese 35€ hätte ich investieren sollen. Nach einem guten Jahr haben die Pedale nacheinander angefangen, Spiel zu kriegen. Also das Pedal zerlegt, neu gefettet, alle Kugeln wieder eingesetzt und die Achse wieder eingeschraubt (mit einer 13er Nuss, die man erst mal haben muss und die dann noch dünn genug sein muss, um überhaupt ins Pedal zu passen^^). Leider erfolglos - die Pedale haben nach wie vor und werden nun von mir in den Ruhestand geschickt. Zwei Jahre waren sie meine treuen begleiter und ich konnte mich meistens auf sie verlassen. Denn auch mit zunehmendem Spiel bleibt der Grip erhalten ;). Genervt hat mich die schlechte Lagerung jedoch schon lange und ebenso lange stehen die Pedale schon auf meiner Austauschliste. Von dem her würde das Pedal mit der Industrielagerung deutlich besser wegkommen in meiner Bewertung unten. Nun ist es an der Zeit anderes zu testen. Ab der nächsten Saison werden NC-17 Sudpin III S-Pro Pedale an meinem Chameleon ihren Dienst verrichten. Diese sind dann auch industriegelagert!
Wertung (max. 6 Sterne)
__________________
Funktion: *****
Preis: ******
Gewicht: **
Qualtät: ***
Haltbarkeit: **
__________________
Gesamtnote: ***(*) (3,60)
Fazit: Mit reinem Gewissen kann ich nur die industriegelagerte Version der Pedale empfehlen, die den gleichen Käfig mit einer deutlich hochwertigeren Lagerung verbindet. Dann ist das Pedal ein idealer Begleiter für Downhill und Freerideabfahrten bei denen viel Grip und eine ausgesprochene Robustheit erfordert werden und das Gewicht zur Nebensache wird.
____________________________________________________________________
Anmerkung zur Bewertung: Natürlich ist die Bewertung subjektiv und entspricht meinen Erfahrungen, die sich naturgemäß nicht mit allen anderen Erfahrungen anderer decken müssen.
In der Funktion bewerte ich, wie die Componente für ihren Einsatzzweck taugt. Bei einem Pedal ist das der Grip und die Bauform - ob es angenehm zu treten ist und ob es auch in Steinfeldern die Füße festkrallt, oder nicht.
Beim Preis bewerte ich in gewisser Weise auch die Preisleistung. Ein günstiges Produkt mit sehr guten Eigenschaften bekommt die volle Punktzahl, ein günstiges Produkt mit schlechter Funktion bekommt dementsprechend nicht die volle Punktzahl. Auch hier ist mein Preisempfinden wieder subjektiv - ich überlege, was mir das Produkt allgemein wert ist und vergleiche diese Vorstellung mit dem effektiven Preis.
Natürlich spielt auch das Gewicht eine große Rolle und somit bewerte ich es in einer Extrakategorie. Hier vergleiche ich stets mit den leichtesten käuflich erwerb- und vergleichbaren Komponenten.
Bei der Qualität bewerte ich sowohl die Fertigkungsqualität, als auch Haptik und Optik. Eine eigene Kategorie Optik scheidet für mich aus, da ich keine Poserkomponenten testen will. In die Qualitätswertung fließt auch die Haltbarkeit teilweise ein, wird jedoch, auf Grund ihrer besonderen Wichtigkeit, getrennt bewertet. Eine Haltbarkeitsnote vergebe ich für alles, was ich länger als ein Jahr gefahren bin :)
Viel Spaß mit den Tests, die in Zukunft hier zu lesen sein werden.
Während lange Zeit die dicken Flatpadels nur für Freerider und Dirtjumper interessant waren, setzen sie sich nun auf breiter Front auch im Downhill durch. Wer stabil auf den Pedalen stehen will und trotzdem die uneingeschränkte Beweglichkeit der Füße garantiert haben will, der greife zu Flatpedalen. Die Auswahl ist riesig, die Preis- und Gewichtsspanne ebenfalls.
Deshalb ist es nun an der Zeit, auf das ein oder andere Pedal zurück zu blicken, mit dem ich die letzten Jahre unterwegs gewesen bin... heute auf die Funn Soljam Viper Pedale mit günstiger Kugellagerung.
Out of the Box fällt das Funn Pedal mit solider Bauweise, von oben eingeschraubten Pins und einer Gripfläche in der Pedalmitte gleich positiv auf. Optisch erscheinen die Pedale relativ klobig, doch soll das erst Mal Nebensache sein. Die ca. 42€ scheinen gut investiert zu sein. Das zeigt sich dann auch gleich auf der Waage: hier kommt der erste Hinweis darauf, wie solide diese Pedale wirklich sind, zu Tage - 608g für's Paar sind kein Pappenstil! Man erhält wirklich viel Pedal für's Geld ;). Die industriegelagerte Version wird in der gleichen Gewichtsregion anzusiedeln sein - schwere Kost, die sich jedoch in der Praxis als nützlich erweisen könnte... Die Lagerung wirkt beim ersten Hand-Dreh-Test nicht besonders hochwertig, die Achse lässt sich etwas zu leicht drehen. Spiel hat sie jedoch nicht.
Am Rad montiert sind die Pedale so schnell wie alle anderen auch und auf geht's auf die erste Ausfahrt. Der Grip ist in allen Lebenslagen wirklich überrzeugend, die schwach konkave Form tut ein übriges zum sehr guten Gripniveau. Auch bei matschigen Verhältnissen kann das Pedal überzeugen - dank großflächiger Öffnungen bleibt der Dreck nicht unter dem Fuß kleben. Wer Cannondales Chase kennt, wird eines meiner häuftigsten Probleme ebenfalls kennen: die reduzierte Bodenfreiheit und damit verbundene, unvermeidbare Pedalaufsetzer! Dem Funn Pedal ist das jedoch reichlich egal. In gut zwei Jahren Einsatz habe ich viele Schrammen in das Pedal gefahren, einige Pins verloren und ersetzt und insgesamt macht das Pedal nach wie vor einen guten Eindruck. Die Probleme des Pedals liegen wo anders: in seinem Inneren. 35€ beträgt in etwa der Aufpreis für die industriegelagerte Version und genau diese 35€ hätte ich investieren sollen. Nach einem guten Jahr haben die Pedale nacheinander angefangen, Spiel zu kriegen. Also das Pedal zerlegt, neu gefettet, alle Kugeln wieder eingesetzt und die Achse wieder eingeschraubt (mit einer 13er Nuss, die man erst mal haben muss und die dann noch dünn genug sein muss, um überhaupt ins Pedal zu passen^^). Leider erfolglos - die Pedale haben nach wie vor und werden nun von mir in den Ruhestand geschickt. Zwei Jahre waren sie meine treuen begleiter und ich konnte mich meistens auf sie verlassen. Denn auch mit zunehmendem Spiel bleibt der Grip erhalten ;). Genervt hat mich die schlechte Lagerung jedoch schon lange und ebenso lange stehen die Pedale schon auf meiner Austauschliste. Von dem her würde das Pedal mit der Industrielagerung deutlich besser wegkommen in meiner Bewertung unten. Nun ist es an der Zeit anderes zu testen. Ab der nächsten Saison werden NC-17 Sudpin III S-Pro Pedale an meinem Chameleon ihren Dienst verrichten. Diese sind dann auch industriegelagert!
Wertung (max. 6 Sterne)
__________________
Funktion: *****
Preis: ******
Gewicht: **
Qualtät: ***
Haltbarkeit: **
__________________
Gesamtnote: ***(*) (3,60)
Fazit: Mit reinem Gewissen kann ich nur die industriegelagerte Version der Pedale empfehlen, die den gleichen Käfig mit einer deutlich hochwertigeren Lagerung verbindet. Dann ist das Pedal ein idealer Begleiter für Downhill und Freerideabfahrten bei denen viel Grip und eine ausgesprochene Robustheit erfordert werden und das Gewicht zur Nebensache wird.
____________________________________________________________________
Anmerkung zur Bewertung: Natürlich ist die Bewertung subjektiv und entspricht meinen Erfahrungen, die sich naturgemäß nicht mit allen anderen Erfahrungen anderer decken müssen.
In der Funktion bewerte ich, wie die Componente für ihren Einsatzzweck taugt. Bei einem Pedal ist das der Grip und die Bauform - ob es angenehm zu treten ist und ob es auch in Steinfeldern die Füße festkrallt, oder nicht.
Beim Preis bewerte ich in gewisser Weise auch die Preisleistung. Ein günstiges Produkt mit sehr guten Eigenschaften bekommt die volle Punktzahl, ein günstiges Produkt mit schlechter Funktion bekommt dementsprechend nicht die volle Punktzahl. Auch hier ist mein Preisempfinden wieder subjektiv - ich überlege, was mir das Produkt allgemein wert ist und vergleiche diese Vorstellung mit dem effektiven Preis.
Natürlich spielt auch das Gewicht eine große Rolle und somit bewerte ich es in einer Extrakategorie. Hier vergleiche ich stets mit den leichtesten käuflich erwerb- und vergleichbaren Komponenten.
Bei der Qualität bewerte ich sowohl die Fertigkungsqualität, als auch Haptik und Optik. Eine eigene Kategorie Optik scheidet für mich aus, da ich keine Poserkomponenten testen will. In die Qualitätswertung fließt auch die Haltbarkeit teilweise ein, wird jedoch, auf Grund ihrer besonderen Wichtigkeit, getrennt bewertet. Eine Haltbarkeitsnote vergebe ich für alles, was ich länger als ein Jahr gefahren bin :)
Viel Spaß mit den Tests, die in Zukunft hier zu lesen sein werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen