Dienstag, 16. September 2008

Eurobike: Did you see the Yeti?

Fast hätte es für Jared Graves zu einer Olympiamedallie gereicht - wäre er nicht im finalen Lauf von einem seiner Konkurrenten der stürzte vom Rad gepflückt worden. Bei dem auf die olympischen Spiele folgenden Weltcup in Canberra bewies er dann - zurück auf dem Mountainbike - erneut seine Klasse und gewann souverän das 4x Rennen. Zwar war die Strecke einer BMX Strecke sehr ähnlich, doch gehört Jared Graves auf egal welcher Strecke immer zu den Favouriten.
Damit jeder von uns in Zukunft sich ein bisschen wie Mr. Graves himself fühlen kann, gibt es natürlich alle seiner Bikes als Serienversionen zu kaufen. Die Kultschmiede Yeti hat für 2009 die Lackierungen überarbeitet und ist ansonsten beim Bewährten geblieben:


Für die Race Fraktion bietet Yeti nach wie vor ein schickes und ausgereiftes DJ-Hardtail und ein super cleanes Fully an. Das gute an diesen beiden Bikes: bei haben die selben Geometriedaten, wodurch der Wechsel vom Hardtail auf's Fully je nach Strecke deutlich erleichtert wird. Einzig die Kettenstreben sind beim Hardtail mit 411mm ein bisschen kürzer.

Für die BMXer gibt es schließlich auch den Olympiarahmen von Jared zu kaufen. 1890g Aluminium halten auch den stärksten Antritten stand schneiden messerscharf durch die unverwirbelte Luft, die es nur an der Spitze des Feldes gibt.

Die große Neuigkeit bei Yeti ist jedoch der Nachfolger des 303DH Rahmens. Zwar raste auf eben diesem Rahmen Sam Blenkinsop zum Sieg über Sam Hill auf dessen Lieblingsstrecke Schladming, doch wurden schon seit längerem verschiedene Prototypen gesichtet, die sich anschicken, den hochtechnischen aber eben doch recht schweren und vor allem teuren 303DH in Rente zu schicken.

Auf der Eurobike gab es nun eine produktionsnah aussehende Version des 303-R DH mit einigen interessanten Details. Nach wie vor gibt es das Yeti eigene Schienensystem doch ist der Rahmen im Gegensatz zum Vorgänger ein reiner Eingelenker der lediglich eine besondere Abstützung hat. Beim 303DH verschob sich der Hinterbau über eine Schiene parallel zum Sitzrohr nach oben und wurde von einer weiteren Schiene parallel zum Oberrohr nach vorne bewegt. Die daraus resultierende Radhebungskurve sollte ideal sein, um die vielen kleinen Schläge, die ein Bike abbremsen, zu absorbieren.

Der Nachfolger geht da ein bisschen andere Wege: beim Einfedern bewegt sich der Umlenkhebel auf einer Schiene parallel unter dem Dämpfer nach vorne, was dafür sorgen soll, dass der Hinterbau überaus sensibel reagiert und eine ideale Kennlinie generieren kann. Über eine exzentrische Dämpferaufnahme können darüber hinaus die Winkel des Bikes an die jeweilige Strecke angepasst werden und es stehen drei verschiedene Umlenkhebelanlenkpunkte zur Verfügung.

Ganz nach Art des Hauses war das Eurobike-Demo-Bike mit einem schönen Fox-Shimano-DT Swiss Komponentenmix aufgebaut und wirkte äußerst edel.

Eine weitere Neuheit im Hause Yeti ist die erste Einarmschwinge an einem Fully. Das Yeti ASR 7 hat auf der Antriebsseite keine Kettenstrebe und bietet 180mm Federweg.

Das der Rohstoff Carbon knapp sein könnte lässt sich anhand der klobigen und überschwänglichen Verwendung an diesem Rahmen nicht gerade nachvollziehen und es erscheint fraglich, wer so einen Rahmen kaufen könnte? Als einzig sinnvolles Detail fiel das E2 Steuerrohr am ansich schönen Hauptrahmen ins Auge, doch versaut der überdimensionierte Monsterhinterbau den Rahmen und wird trotz Hightech Werkstoff mit sicherheit nicht leichter sein als ein schöner schlanker Aluhinterbau wie es ihn beim ASX noch gab. Da kann man das Kettenklappern wirklich in Kauf nehmen.

In Zukunft wird sich zeigen, ob das 303-R DH mit seinem neuen vereinfachten Hinterbausystem an die herausragenden Fahreigenschaften seines Vorgängers heranreichen kann und ob es schon der letzte Prototyp vor der Serienfertigung sein sollte. Und wer weiß - vielleicht gelingt Jared Graves in der nächsten Saison der erhoffte Weltmeistertitel im 4x?
Tobi
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Additional Information:
Yeti Homepage

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