Samstag, 13. September 2008

Eurobike: Gary Fisher goes All Mountain

Gary Fisher, Bike-Pionier und Mitbegründer des Mountainbikens, geht gerne eigene Wege um das Bestmögliche zu erreichen. Unter der berechtigten Maxime "Federwegsqualität statt -quantität!" bringt er für 2009 das Roscoe, dass mir 140mm ein echtes Allround-Trailbike sein soll und dem Trend immer mehr Federweg zu verwenden mit viel neuer Technik begegnet.



Mit 2800g Rahmengewicht inklusive Dämpfer zählt das Bike für seine Federwegskategorie eher zu den solideren Modellen. Das ist auch gut so denn im Sinne des Erfinders soll sich das Bike mit Treks Remedy und Rocky Mountains Slayer SXC messen, also gut bergauf und hervorragend bergab sein. Um dieses hochgesteckte Ziel zu erreichen, wird 2009 tief in die Trickkiste gegriffen. Sowohl die Federgabel, als auch der Dämpfer wurden in Zusammenarbeit mit Fox entwickelt. Die Fox Talas an der Front bietet 100-120-140mm Federweg und ist mit dem RP24 System versehen. Abgeleitet vom RP23 Dämpfersystem bietet diese Gabel vier Propedal-Einstellungen, um ganz nach Wunsch des Fahrers an den Trail angepasst werden zu können.



Außerdem bekommt die Gabel (bisher einzigartig bei der 32er Serie von Fox) einn E2-Schaft, der sich von 1.5 auf 1 1/8" verjüngt und somit bei gleichem Gewicht für deutlich mehr Steifigkeit sorgt. Um die am Steuerrohr gewonnene Lenkpräzision auch auf die Strecke bringen zu können verfügt die Gabel zusätzlich über den neuen QR15-Steckachsstandard. Dieser Standard soll leichter sein als eine 20mm-Steckachse aber steifer als eine herkömmliche Schnellspannachse. Fraglich ist, ob er sinnvoll ist. Bereits jetzt gibt es extrem leichte 20mm-Steckachsnaben und eine leichte Steckachse à la Maxle Light von Rock Shox wird garantiert keine 5g mehr wiegen als eine neue 15mm-Achse. Da sich jedoch Shimano und Fox diesem Standard verschrieben haben und auch schon DT Swiss passende Naben und Gabeln auf der Eurobike gezeigt hat, wird sich dieser Trend wohl über kurz oder lang im Short-Travel-Bereich durchsetzten, womit es dann drei verschiedene Achsstandards gibt. Ob das im Sinne von uns Kunden ist, oder nicht, möchte ich hier nicht weiter erörtern.


Der Dämpfer wurde ebenfalls speziell für das Roscoe entwickelt und verfügt über eine zweite Luftkammer, die angesteuert wird, wenn der Dämpfer zu mehr als 40% einfedert. Diese DRCV (Dual Rate Control Valve) Technologie soll dafür sorgen, dass der Dämpfer deutlich linearer einfedert und - wenn es nach Gary Fisher geht - sich so gut es irgend geht wie ein Stahlfederdämpfer anfühlt. Dieser neue Dämpfer ist der erste Schritt in Richtung Federwegsqualität, der zweite ist der Rahmen selbst.


Wie Treks Remedy verfügt auch das Roscoe über einen ABP-Hinterbau, bei dem sich der Drehpunkt des Hinterbaus auf der Hinterachse befindet. Diese Technik soll garantieren, dass der Hinterbau auch beim Bremsen sensibel bleibt und nicht verhärtet.

Die Summe all dieser Technologien soll ein 140mm Bike sein, dass steifer und schluckfreudiger ist als vergleichbare Bikes und dadurch auch bei wenig Federweg viel Abfahrtsspaß bereitet. Man darf gespannt sein, ob dieser schöne neue Weg in Richtung mehr Spaß mit weniger Federweg in Zeiten der steigenden Federwege angenommen wird. Der Ansatz an sich ist richtig - schlecht abgestimmte 160mm fahren sich schlechter und bremsen mehr als das sie helfen, während schluckfreudige und linear gut nutzbare 140mm tatsächlich viel Spaß bei direktem Fahrgefühl bieten dürften.
Tobi
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Additional Information:
http://www.fisherbikes.com/bike/series/roscoe
http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=357179
All Pictures included in this post were taken by Tobias Stahl at "Eurobike 2008". Klick on the pictures for larger view.
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