Old news werden die einen sagen, doch wie sooft im Leben ist sollte Gutding ein bisschen Weile haben. Nicht zu viel aber doch genug. Jetzt ist es jedenfalls soweit.
Am Samstag in zwei Wochen, dem 25. April 2009, wird in München eine Demonstration stattfinden, zu der so viele Biker und sportbegeisterte Mitmenschen wie möglich kommen sollten. Nachdem im März in einer Nacht- und Nebelaktion der Bombenkrater - nach über 20 Jahren friedlicher Existenz - vernichtet wurde, ist es nun an der Zeit zu handeln. Die meisten Deutschen seinen immer noch nicht verstanden zu haben, dass das Mountainbiken in all seinen Formen Rückenwind hat und auch die vermeintlichen Umweltschützer sollten doch erkennen, wie viel umweltfreundlicher Fahrräder sind. Von deren Seite kommt jedoch nur Gegenwind, Mountainbiker werden für so ziemlich alle Schäden an Wald und Flur verantwortlich gemacht. Ein altes Problem bricht an dieser Stelle durch: Seit einigen Jahrzehnten wird der Umweltschutz zur Nutte einer jeden Idee gemacht, die auch nur irgendwie durchgesetzt werden will. Mehr Rechte für Kühe als für Menschen - Umweltschutz. Teurerer Strom bei mehr CO² durch Atomausstieg - Umweltschutz. Tempobegrenzung auf 50km/h auf einer Landstraße - Umweltschutz. Gleichzeitig ist es aber möglich, aberwitzige Flächen zu versiegeln und highwayartige Nordic Stalking Strecken durch die Wälder zu fräsen. Oder Gebüschstücke zurück zu schneiden, indem man sie einfach vernichtet und pflastert. Garniert wird das Ganze dann noch mit einer kleinräumigen Sperrung rund um den geliebten Badesee - wie will die Natur sich denn auch sonst ausbreiten können?
Eben dieser Widerspruch zieht sich durch die ganze Republik. Kletterer dürfen plötzlich nicht mehr klettern, weil dabei Vögel beim Brüten gestört werden und eine Mountainbikestrecke wird geschlossen, weil die Beweidung durch zwei Rindviecher angeblich nicht mehr möglich ist. Als dann die Rinder nicht gestört sind und die Vögel trotzdem brüten, sind die Kletterer bereits verdammt und die Mountainbikestrecke einem 5t Radlader zum Opfer gefallen - im perversen Deutschland unserer Zeit, indem pseudoumweltschützer (mit dem Auto quer durch den Ort (800m) fahren, um dann mit dem Hund Gassi zu gehen), muss der Mensch sich ständig den angeblichen Interessen der Natur und der Tiere unterwerfen, die jedoch von Menschen definiert und umgesetzt werden. Die eigentliche Frage stellt sich unseren Umweltlobbiisten gar nicht mehr: Wie können sich die Menschen, die arbeiten, im Freien erholen? Wie können Jugendliche von den PC Bildschirmen weg und aus den Kellern geholt werden? Wo, wenn nicht draußen in der Natur, lernt der Mensch sich selbst einzuschätzen und den Wert der Schöpfung zu verstehen? Im Prinzip geht es gar nicht darum, ob ich mit meiner ausgeübten Sportart irgendeinen Vogel beim Brüten störe oder ob der Pumptrack der Kuh im Weg ist. Ebenso wenig hat der Bombenkrater in München eine Gefahr für irgendwen dargestellt. Letzten Endes ist es in Deutschland einfach so, dass beispielsweise der Hund besser geschützt ist, als das Kind und wer seine Frau schlägt weniger fürchten muss als der, der einer Kuh einen Apfel aufs Horn steckt.
Genau aus diesem Grund - um zu zeigen, dass die Mountainbiker erstens ganz normale Menschen und keine Umweltvernichter und zweitens gar keine überzogenen Forderungen stellen, sollte jeder der kann am Samstag, den 25. April in München zugegen sein. Im Vergleich zu vielen anderen Sportarten ist das Mountainbiken wirklich massentauglich - der erfolgreiche Geschäftsmann erholt sich auf zwei Rädern von der Geschäftsreise und der übergewichtige Busfahrer tut ohne sich und seine Gelenke zu überlasten etwas für seine Gesundheit und damit etwas für die Gesellschaft. So verwundert es nicht, dass Vereine, die die sinnvollen Kräfte des Sports längst erkannt haben (z.B. der DAV), ebenfalls diese Demonstration unterstützen und den Aufruf befürworten. Wir Mountainbiker dürfen uns nicht länger von Behörden und ewig gestrigen in die Enge treiben lassen. Mehr Organisation kann da nicht schaden und ein kleiner Vorwurf muss hier auch an den Bund deutscher Radfahrer gehen - er taucht in keiner brisanten Rechnung auf und tut nichts erkennbares für eine Besserung der Situation. Das letzte, was mir zum Mountainbiken und Radfahren in Deutschland einfällt, ist der aktuelle Präsident. Eine weniger charismatische Figur lässt sich kaum finden und so zeigt sich diese gesamtdeutsche Vertretung als beteiligungsallergische Scheininstitution. Oder wie lässt sich sonst erklären, dass bundesweit der Mountainbikesport verkannt und stigmatisiert wird.
Somit wird in München nicht nur für einen mindestens ebenbürtigen Ersatz für den Bombenkrater und die Erhaltung der Isar Trails demonstriert, sondern vielmehr für das Mountainbiken ansich und damit für den Breitensport in Deutschland.
Wer kann soll kommen - ob Mountainbiker oder unbeteiligter Mitbürger. Flyer zum Ausdrucken gibt es HIER und wer gerne noch weiter gehen will, darf sich an der Unterschriftenaktion für den Bombenkrater beteiligen.
Wer sich gerne noch weiter mit dem Thema befassen will, schaue sich einfach ein paar der folgenden Links an. Zu aller Erst der offizielle Demoaufruf auf mtb-news.de, dann einen weitern Thread zum Thema bei der Internet Bike Community. Zu guter Letzt hier auch noch ein kleiner TV Clip zum anschauen.
Man sieht sich in München!
der link zur unterschriften pdf geht net!
AntwortenLöschenhttp://si6.mtb-news.de/2009/Untersch...pr09_1730h.pdf
merci andi, hab's geändert!
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