Donnerstag, 30. April 2009

Skitest: Freerider 09/10

Die Skiindustrie hatte auf der ISPO schon gezeigt, was in der kommenden Skisaison gehen wird und dabei durchaus viel versprochen - wir hatten bereits jetzt die Gelegenheit zu überprüfen, ob im nächsten Winter wirklich alles besser wird: Tagelang testeten wir zahlreiche Touren- und Freerideski mit den Tourenbindungen von morgen.

Zunächst zu den echten Freeridern: Der Völkl Gotama, der Black Diamond Kilowatt und K2s Coomba gaben sich die Ehre - alle mit über 100mm unter der Bindung in den Längen 186, 185 und 181cm.

Der erste Freerider, den ich fuhr, war Völkls Gotama:
Für die neue Saison wurde er komplett erneuert, man setzt jetzt auf eine Rockerbauweise, der Ski sieht unglaublich gut aus - doch wie fährt er sich? Auf der Piste - das wundert nicht - recht gewöhnungsbedürftig. An Carven oder hohes Tempo ist nicht wirklich zu denken, doch der Ski ist ja auch nicht dafür gebaut. Also ab ins Gelände, Pulverschnee? Genial. Verspurt? Auch gut! Sulz? Übergut! Bruchharsch? Naja...
Der Ski wurde mit Diamirs brandneuer Eagle Bindung getestet, die Kraftübertragung verlief einwandfrei, kein Wackeln, Spiel oder Kraftverlust. Der Ski ist natürlich nicht der leichteste, was sich auf Tour beim Aufstieg negativ bemerkbar macht, doch auf der Abfahrt durchs Gelände ein absoluter no trouble Ski. Der gotama fährt sich leicht und souverän, nicht zickig, schwimmt sehr schnell auf und vermittelt Sicherheit. Er funktioniert auch mit wenig Geschwindigkeit, doch kann man das Gas damit auch einwandfrei stehen lassen.
Die Skispitze ist keine Spitze im herkömmlichen Sinne: Durch die Rocker-Bauweise liegen, ganz wie beim Namensgeber Schaukelstuhl, nur die mittleren 60cm des Skis auf dem Boden, der rest erhebt sich gleichmäßig, weswegen Tip und Tail ungewohnt flach aber sehr stylisch ausfallen.
Optisch ist der Ski jedenfalls der absolute Knaller!
Wer vor der Fahrt den Bauch des Buddhas streichelt, erlangt absolute Erleuchtung. Hoffentlich. Oder zumindest einen guten Run, was ja auch schon mal nicht schlecht wäre!
Je nachdem, wie die Bindung montiert wird, taugt der Ski als Alleskönner im Gelände, oder aber, bei mittig montierter Bindung, als Backcountry-Jibb-Tool, um mal den handelsüblichen Fachjargon zu zitieren.
Dank seiner leichten Holzbauweise ist der Gotama auch auf Tour durchaus zu gebrauchen, dabei sollten allerdings wegen der großen Breite Split-Felle verwendet werden, da der Gleitwiderstand sonst ins unendliche steigt.

Insgesamt ist es Völkl für die neue Saison gelungen, den Kultski Gotama zu revolutionieren, ohne die altbekannten Qualitäten in Vergessenheit geraten zu lassen: Der Ski ist ein Alleskönner zum Cruisen und Springen, nur auf der Piste und langen Anstiegen gehört er nicht zu Topguns.

Der nächste Ski, den ich mir an die Skischuh klemmte, war Black Diamonds Kilowatt, die Verbindung stellte Markers Duke her, eine Bindung, die ich auch schon seit langem hatte testen wollen, mehr dazu demnächst im Bindungsspezial.
Ich hatte relativ hohe Erwartungen an den Kilowatt, weil er gut aussieht (nächstes Jahr grün-blau), BD eine gute Marke ist, die Maße stimmen und das Gewicht passen sollte. Trotzdem sage ich es gerad heraus: Einen schlechteren Ski bin ich noch nicht gefahren. Ich weiß nicht, wer so einen Ski braucht oder kauft: Ein knallharter Flex, keinerlei Dämpfung, ein heftiger, aber leider unkontrollierbarer Kantengriff und ein zickiges Fahrverhalten in Kurven jeder Art. Das einzige, was der Kilowatt souverän beherrscht, ist Geradeausfahren. Schnell. Keine großen Kurven. Dabei schwimmt er im Pulver noch nicht einmal besonders gut auf, was an seiner harten Schaufel liegt.
Alles in allem eine herbe Enttäuschung, ich habe deshalb auch kein Foto geschossen, den Ski können eventuell manche Jungs in den Freeski movies gebrauchen, normalsterbliche werden aber keinen Spaß damit haben.

Nach diesen sehr unähnlichen Ski war ich auf den dritten im Bunde gespannt: Der K2 Coomba soll das schwierige einfach machen und für einen Ski seiner Maße ein Alleskönner sein. Diesem Anspruch wurde er auf der harten Piste gerecht - zwar kein Race-Carver, aber für einen solchen Ski sehr souverän und ohne große Schwierigkeiten zu manövrieren. Das gleiche gilt für hart gepressten Schnee, der Flex passt zur Tallierung un obwohl der Coomba geradeaus will, lässt er sich willig zirkeln.
Im Pulverschnee profitiert der Fahrer von seiner großen Breite und auch im Sulz macht K2 einfach Spaß. Gewichtstechnisch lag er gefühlt etwas unter dem Gotama.
Optisch macht der "FLOATIN" Schriftzug einiges her, auch wenn der Ski nächstes Jahr augenscheinlich nicht mehr in dem bewährt coolen Look kommt.
Fazit: Ein klasse Freerider, der sich auch auf der Piste noch mit Spaß fahren lässt - wer auf den Twintip verzichten kann, findet im Coomba einen schönen Allrounder, der auch noch für Touren taugt - bester Freerider im Sinne des Wortes, Variantenfahren ohne 1080s über Natural Hits ziehen zu wollen.

Mittwoch, 29. April 2009

Da tut sich was...

...bei Fallline Productions.

In den vergangenen Wochen war hier eher wenig los und das wird sich zum Wochenende hin stark ändern. Ein Rückblick auf die absoluten Highlights des Sea Otter Classic Festivals, ein Rückblick auf die Pro-Mtb-Demonstration in München, bei der nach Angaben der Bike gut 2000 Biker anwesend waren (ich würde eher von etwas über 1000 sprechen) und nicht zu letzt ein oaar weitere feine Geschichten rund ums Mountainbiken.

Darüber hinaus wird in gut zwei Wochen die nächste Ausgabe des Pedaliéro bei eurem Lieblingshändler liegen und mit Sicherheit gibt es von unserer Seite darin etwas zu lesen. Einfach weil Print bleibt. Wer keinen Pedaliéro Händler in seiner Umgebung weiß, der kann sich auch für extrem faire 15€ das Magazin im Abo holen, oder aber auf den pdf-Download warten. Schließlich ist der Pedaliéro gratis - jedoch keinesfalls umsonst.


Open Trails - Pro-MTB Demonstration in Munich from Fallline Productions on Vimeo.

Wer schon einen kleinen Ausblick auf die Demo in München haben möchte, dem sei unser Video nahegelegt. Auf Vimeo.com kann der Film auch in feinem HD angeschaut werden.

Montag, 27. April 2009

Coastel crew - golden Hours

Nicht mehr brandaktuell, aber für stimmungsvolle Aufnahmen - der Titel "Golden Hours" trifft perfekt! - in Kombination mit einem guten Schnitt und lässiger Musik bin ich immer zu haben. Wenn obendrein noch die Fahrer und der Kameramann einen guten Job machen, was in diesem Film definitiv der Fall ist, kann man sich nur freuen... enjoy...


Cali Episode 3 - College Cyclery Golden Hours from http://coastalcrew.blogspot.com/ on Vimeo.

Sonntag, 26. April 2009

Sombrio - das 2009er Team!

Spätesten Anfang Mai erkennen auch die letzten, dass die neue Saison begonnen hat. Dann ist es auch für die Marken allerhöchste Zeit, ihre Teamfahrer bekannt zu geben und natürlich die Welt wissen zu lassen, wer im kommenden Jahr unterstützt wird.

Das 2009er Team vom stylishsten Bekleidungshersteller der Branche, Sombrio, ist eine wilde Mischung. Im Cartel, Girls und Am Team sind die verschiedensten Fahrstile, Persönlichkeiten und Nationalitäten vertreten.

Im schwerkraft-süchtigen Cartel Team werden unter anderem der Sieger des letztjährigen Best Trick Wettkampfes beim Crankworx Festival - Greg Watts sowie der kanadische Downhillchampion Andrew Mitchell, Jordie Lunn, Graham Agassiz, Robert Jauch, Ryan Berrecloth, Kamil Tatarkovic und Andres Hestler (ein XC Fahrer, jawoll) unterwegs sein und sich in die feinen Schnitte und Stoffe des Mitgründers Dave Watson hüllen. Klar ist dabei auch, dass Dave Watson in Person ebenfalls Mitglied des Teams ist und bei so manchem Event mit Sicherheit wieder am Start sein wird - ob als Promoter oder als Fahrer.

Nach wie vor gibt es auch das Girls Team, bei dem nun wieder Claire Buchar und Kathy Pruitt am Start sein werden. Claire wird bei allen World Cup Rennen dieses Jahres zu sehen sein und Kathy wird bei den US Rennen unterwegs sein. Beide gibt es beim Crankworx Festival zu sehen.

Zu guter Letzt dann das Nachwuchsteam, das Am Team. Hier werden Casey Groves, Luke Fulton, eric Lawrenuk und Evan Schwartz unter die Fittiche von Sombrio genommen und mit Sicherheit bei einigen Kontests Aufsehen erregen - meistens wegen der genialen Styles sowohl auf dem Bike, als auch auf der Haut.

Sombrio Bekleidung, Accessories und alle weitern Produkte sind in Shops rund um die Welt sowie im Internet unter www.sombriocartel.com oder www.sombriogirl.com erhältlich.

Text nach einer Sombrio Presseerklärung.

Donnerstag, 23. April 2009

Ft. William World Cup 2008 - Lucent Productions Clip

Gutes Racing kann man sich immer anschauen - flüssige Lines, stylishe Sprünge und einfach feines Racing werden nie alt; verlieren nie ihren Wert.


Lucent Productions Promo - Ft William from Lucent Productions on Vimeo.

Nun sind schon einige Monate seit dem World Cup Rennen in Ft. William im letzten Jahr vergangen und doch ist das Video von Lucent Productions wirklich sehenswert. Schöne Aufnahmen vom Downhill, gewürzt mit Dan Atherhon hucks im 4x und der Zieldurchfahrt von Jared Graves - in diesem Video steckt alles, was Fort William ausmacht. Nicht ohne Grund wird auch dieses Jahr der Weltcup Zirkus dort Station machen. Die Strecke ist eine der konditionell anstrengendsten im ganzen Jahr und verlang den Fahrerinnen und Fahrern wirklich alles ab. Eine echte Strecke für Greg Minnaar, Gee Atherton und Steve Peat, doch auch Kurvenstar Sam Hill hat hier schon so manche Bestzeit am Ende des Tages stehen gehabt.

Freuen wir uns auf die nächste Runde in Fort William. Kurvenstar... mancheiner versteht da etwas anderes drunter ;)

Dienstag, 21. April 2009

Videos around the world - from Sea Otter to Pietermaritzburg

Zu viel zu tun für zu wenig Zeit. Momentan tut sich einiges - in München ist am kommenden Wochenende Demonstration angesagt, in den USA hat das Sea Otter Festival stattgefunden und zugleich gibt es eine Menge weiterer Videos vom ersten World Cup Rennen in Südafrika.

Hier nun eine kleine Zusammenstellung:

bereits vor dem Sea Otter Classic Festival hat Intense einen Nachfolger für das Socom vorgestellt, der wirklich scharf aussieht. Alle Details zum Rahmen gibt es hier. Mit einigem Aufwand und einer Canon Eos 5d Mk2 (die wir von Fallline Productions ebenfalls verwenden), ist nun noch ein sehr schönes Detailvideo von den Rahmen und Komplettbikes entstanden:


951 from jeff steber on Vimeo.

In Pietermaritzburg fand der erste Showdown der Saison statt und während andere Ostereier suchten, gab es in Südafrika Racing vom Feinsten auf einer langen, tretintensiven Strecke. Greg Minnaar konnte auf dem Heimatboden alle anderen hinter sich lassen und gewann souverän.

Wer die finalen Läufe noch einmal anschauen will, dem seien diese Clips nahegelegt:




Zusätzlich zu diesen Live-Bericht-Mitschnitten gibt es nun auch noch von den einzelnen Teams kleine Videoclips, die beweisen, dass mittlerweile immer mehr Manager erkennen, dass Medienpräsenz letzten Endes wichtiger ist, als das eigentliche Rennergebnis. Nachdem im Vorjahr nur Yeti und Santa Cruz große Videoberichte von ihren Teamfahrern liefern konnten, sind nun auch schon zwei Videos von Specialized und Trek online, ebenso das von Yeti.

Weiter geht es mit den staubig trockenen Rennen des Sea Otter Classic Festivals. Der Downhill ist ein echtes Sprintrennen mit gerade mal 2min Länge und vergleichsweise wenig Höhenmetern, während der Dual Slalom von Jahr zu Jahr besser wird und zeigt, dass diese Disziplin durch 4x einfach nicht ersetzt werden konnte. Die Videos sprechen für sich:



Downhill:





Dual Slalom:





Viel Spaß mit den Videos - dran bleiben heißt's jetzt... die Saison hat doch gerade erst angefangen!

Samstag, 18. April 2009

Trippin to Tabor - Fototapeten!

Das Ende des Tages naht und der Sportler in einem zeigt ungestüm seine Triebe: Der Tag verlief bislang ohne Sport und das muss rechtzeitig vor Sonnenuntergang geändert werden. Was also tun?

Klar, die Räder ins Auto und ab zur nahegelegenen Strecke in Konstanz, die lang genug ist, um Spaß zu machen, und kurz genug, um bequem wieder hochradeln zu können.

Gesagt getan - auf gehts mit dem soeben fertig gestellten Ironhorse 6Point D.D. und dem Cannondale Prophet, das jetzt endlich einen Rock Shox Monarch Dämpfer hat, der den untauglichen Manitou sonstwas billig Schrott ersetzt und nun endlich der Rock Shox Lyrik an der Front ebenbürtig ist.

Die Strecke in Konstanz ist toll zu fahren, weiche Sprungkombinationen, flowige Kurven und griffiger Waldboden, dazu noch schöne North Shore Konstruktionen - was will man mehr? Auf kleinstem Raum gibt es hier einen schönen Park, der mit vielseitigen Abfahrten aufwarten kann und so ziemlich jedem Biker etwas zu bieten hat.

Schnell zeigen die Bikes, dass wir alles richtig gemacht haben. Mit jedem Run laufen die Lines besser und vor allem das Ironhorse begeistert mit seiner lautlosen Fahrt durch den lichtdurchfluteten Wald. Auch mit dabei: die Canon Eos 5d MkII, die einmal mehr zeigen darf, was in ihr steckt. Eine Bilder wären sicher mit einem 16-35er Objektiv noch schöner geworden, für die Vielseitigkeit haben wir aber in der Eile nur ein 24-105er mitgenommen, um für alle Fälle gerüstet zu sein.

So fahren wir bei Sonnenuntergang zufrieden und mit einer Speicherkarte voll guter Bilder zurück nach Hause und können nur wieder betonen: Mountainbiken ist einfach das Beste :). Der Sportler in einem jeden kann hier auf wunderbar vielseitige Weise zufrieden gestellt werden - da bleiben keine Wünsche offen.

In diesem Sinne: nichts wie raus auf's Rad, auch wenn's stürmt und regnet!

Um die Bilder in groß anzusehen einfach drauf klicken ;)

Freitag, 17. April 2009

25. April 2009 - Pro MTB Demo in München

Old news werden die einen sagen, doch wie sooft im Leben ist sollte Gutding ein bisschen Weile haben. Nicht zu viel aber doch genug. Jetzt ist es jedenfalls soweit.

Am Samstag in zwei Wochen, dem 25. April 2009, wird in München eine Demonstration stattfinden, zu der so viele Biker und sportbegeisterte Mitmenschen wie möglich kommen sollten. Nachdem im März in einer Nacht- und Nebelaktion der Bombenkrater - nach über 20 Jahren friedlicher Existenz - vernichtet wurde, ist es nun an der Zeit zu handeln. Die meisten Deutschen seinen immer noch nicht verstanden zu haben, dass das Mountainbiken in all seinen Formen Rückenwind hat und auch die vermeintlichen Umweltschützer sollten doch erkennen, wie viel umweltfreundlicher Fahrräder sind. Von deren Seite kommt jedoch nur Gegenwind, Mountainbiker werden für so ziemlich alle Schäden an Wald und Flur verantwortlich gemacht. Ein altes Problem bricht an dieser Stelle durch: Seit einigen Jahrzehnten wird der Umweltschutz zur Nutte einer jeden Idee gemacht, die auch nur irgendwie durchgesetzt werden will. Mehr Rechte für Kühe als für Menschen - Umweltschutz. Teurerer Strom bei mehr CO² durch Atomausstieg - Umweltschutz. Tempobegrenzung auf 50km/h auf einer Landstraße - Umweltschutz. Gleichzeitig ist es aber möglich, aberwitzige Flächen zu versiegeln und highwayartige Nordic Stalking Strecken durch die Wälder zu fräsen. Oder Gebüschstücke zurück zu schneiden, indem man sie einfach vernichtet und pflastert. Garniert wird das Ganze dann noch mit einer kleinräumigen Sperrung rund um den geliebten Badesee - wie will die Natur sich denn auch sonst ausbreiten können?

Eben dieser Widerspruch zieht sich durch die ganze Republik. Kletterer dürfen plötzlich nicht mehr klettern, weil dabei Vögel beim Brüten gestört werden und eine Mountainbikestrecke wird geschlossen, weil die Beweidung durch zwei Rindviecher angeblich nicht mehr möglich ist. Als dann die Rinder nicht gestört sind und die Vögel trotzdem brüten, sind die Kletterer bereits verdammt und die Mountainbikestrecke einem 5t Radlader zum Opfer gefallen - im perversen Deutschland unserer Zeit, indem pseudoumweltschützer (mit dem Auto quer durch den Ort (800m) fahren, um dann mit dem Hund Gassi zu gehen), muss der Mensch sich ständig den angeblichen Interessen der Natur und der Tiere unterwerfen, die jedoch von Menschen definiert und umgesetzt werden. Die eigentliche Frage stellt sich unseren Umweltlobbiisten gar nicht mehr: Wie können sich die Menschen, die arbeiten, im Freien erholen? Wie können Jugendliche von den PC Bildschirmen weg und aus den Kellern geholt werden? Wo, wenn nicht draußen in der Natur, lernt der Mensch sich selbst einzuschätzen und den Wert der Schöpfung zu verstehen? Im Prinzip geht es gar nicht darum, ob ich mit meiner ausgeübten Sportart irgendeinen Vogel beim Brüten störe oder ob der Pumptrack der Kuh im Weg ist. Ebenso wenig hat der Bombenkrater in München eine Gefahr für irgendwen dargestellt. Letzten Endes ist es in Deutschland einfach so, dass beispielsweise der Hund besser geschützt ist, als das Kind und wer seine Frau schlägt weniger fürchten muss als der, der einer Kuh einen Apfel aufs Horn steckt.

Genau aus diesem Grund - um zu zeigen, dass die Mountainbiker erstens ganz normale Menschen und keine Umweltvernichter und zweitens gar keine überzogenen Forderungen stellen, sollte jeder der kann am Samstag, den 25. April in München zugegen sein. Im Vergleich zu vielen anderen Sportarten ist das Mountainbiken wirklich massentauglich - der erfolgreiche Geschäftsmann erholt sich auf zwei Rädern von der Geschäftsreise und der übergewichtige Busfahrer tut ohne sich und seine Gelenke zu überlasten etwas für seine Gesundheit und damit etwas für die Gesellschaft. So verwundert es nicht, dass Vereine, die die sinnvollen Kräfte des Sports längst erkannt haben (z.B. der DAV), ebenfalls diese Demonstration unterstützen und den Aufruf befürworten. Wir Mountainbiker dürfen uns nicht länger von Behörden und ewig gestrigen in die Enge treiben lassen. Mehr Organisation kann da nicht schaden und ein kleiner Vorwurf muss hier auch an den Bund deutscher Radfahrer gehen - er taucht in keiner brisanten Rechnung auf und tut nichts erkennbares für eine Besserung der Situation. Das letzte, was mir zum Mountainbiken und Radfahren in Deutschland einfällt, ist der aktuelle Präsident. Eine weniger charismatische Figur lässt sich kaum finden und so zeigt sich diese gesamtdeutsche Vertretung als beteiligungsallergische Scheininstitution. Oder wie lässt sich sonst erklären, dass bundesweit der Mountainbikesport verkannt und stigmatisiert wird.

Somit wird in München nicht nur für einen mindestens ebenbürtigen Ersatz für den Bombenkrater und die Erhaltung der Isar Trails demonstriert, sondern vielmehr für das Mountainbiken ansich und damit für den Breitensport in Deutschland.

Wer kann soll kommen - ob Mountainbiker oder unbeteiligter Mitbürger. Flyer zum Ausdrucken gibt es HIER und wer gerne noch weiter gehen will, darf sich an der Unterschriftenaktion für den Bombenkrater beteiligen.

Wer sich gerne noch weiter mit dem Thema befassen will, schaue sich einfach ein paar der folgenden Links an. Zu aller Erst der offizielle Demoaufruf auf mtb-news.de, dann einen weitern Thread zum Thema bei der Internet Bike Community. Zu guter Letzt hier auch noch ein kleiner TV Clip zum anschauen.

Man sieht sich in München!

Steve Smith - Teambike

Mittlerweile haben sich einige Posts mit dem neuen Evil Downhillrahmen "Revolt" beschäftigt. Tröpfchenweise sind Details und News bekannt geworden und am letzten Wochenende durfte der Rahmen seine World Cup Premiere feiern.

Direkt aus Südafrike ging es dann für Team Evil weiter zum Sea Otter Classic Festival, dass mittlerweile in vollem Gange ist. Hier nun endlich die fertigen Bilder des Rahmens mit vollendetem Steuerrohr, schönen Frästeilen und unglaublich guten Graphiken.

Steve Smith im Interview:


Der Hinterbau in Aktion:


Alle Bilder von Pinkbike.com User spoiledgoods, ebenso die Videos.

Barred For Life - endlich bereit zur Premiere!

Vorhang auf - es ist soweit. Nachdem die Premiere des Films ein wenig verschoben werden musste [Bericht], ist es nun so weit: auf dem Sea Otter Classic Festival in den USA wird morgen der Film Barred For Life (Chainlink Productions) dem Publikum vorgestellt.

In Kürze dürfte dann der Streifen auch bei unseren deutschen Onlineshops erhältlich sein. Der Film zeigt die von Rockstar Energy Drink gesponsorten Fahrer sowie einige Gastfahrer und wurde mit viel Aufwand gedreht. Tolle Bilder und herausragende fahrerische Leistungen sind zu erwarten ;)

Donnerstag, 16. April 2009

Projekt: Ironhorse 6PointD.D. - aufgebaut und eingefahren!

Einige Wochen sind vergangen und ansich ist das Bike immer noch nicht fertig - nach wie vor warte ich auf einen SDG I-Fly Sattel.

Andererseits habe ich mir überlegt, dass es einfach nicht sein kann, das Bike so lange fast fertig im Keller stehen zu haben und so ist nun einfach der weiß/schwarze SDG I-Fly C vom Chameleon ans 6Point gewandert und damit ist der Aufbau fertig.

Das Bike wiegt so komplett exakt 15kg und hat noch einige Details, die im Laufe der nächsten Wochen erleichtert werden - doch jetzt wird erst mal gefahren. Auf dem Trail zeigt sich das Bike angenehm neutral und obwohl es recht kurz ist fährt es sich überhaupt nicht so. Die Federung arbeitet sehr harmonisch und das Beste: das Bike macht absolut kein Geräusch.

Nichts, nada. Nur das satte Schrummen der Maxxis Minions ist zu hören. In Kürze gibt es ein paar weitere Details zur Geräuschreduzierung und zum Setup, nun aber erst Mal Bilder vom Bike!
Langfristig wird auf jeden Fall ein schwarzer SDG I-Fly zum Einsatz kommen, nur so viel zur Sattelfrage. Doch auch mit dem schwarzen Sattel ist das Bike farblich gut ausbalanziert, ich bin mit meinem Aufbau sehr zufrieden ;)

Die obligatorische Teileliste:


Einige dieser Teile sind auch in der Kategorie "Teile, Teile, Teile" hier auf dem Blog vorgestellt und in Details erläutert, wer will darf gerne stöbern gehen!

Dienstag, 14. April 2009

Steve Smith - ein kleines Video!

Jung und talentiert - so könnte man Steve Smith beschreiben. Ganz nebenbei ist er auch noch immer verdammt stylish unterwegs. Seine Bikes leuchten auch im dunkelsten Wald und nunja - die feshen TLD Outfits stehen den Bikes in keiner Weise nach.

Beim ersten World Cup Rennen des Jahres in Pietermaritzburg ist der Red Bull beflügelte Kanadier, der mittlerweile nicht mit für Cove, sondern für das Team MS Evil fährt, als 20. ins Ziel gekommen und wird im Laufe der Saison sicherlich auch noch für die ein oder andere Top10 Platzierung gut sein.



Im Freecastervideo zeigt Steve, der auch schon in Seasons ein feines DH-Segment hatte, wie schön das DH-Racing sein kann.

Vienna Air King Video

Der lang erwartete Start der Mountainbike Saison wurde letztes Wochenende, am 4. und 5 April, von den besten Dirtjumpern Europas, der USA und Australien im sonnigen Wien beim Vienna Air King zelebriert. Der 19jährige Schwede Martin Söderström zeigte die saubersten Runs mit einer großen Bandbreite an schwierigen Tricks und holte sich den Titel „Vienna Air King 2009“. Der US-Amerikaner Paul Basagoitia gewann die PANASONIC-Best-Trick-Competition mit einem technisch sehr anspruchsvollem 360 Tailwhip am Step Down Sprung des Starturms.

Nun gibt es - der Veranstalter denkt mit - ein schickes Freecaster-Video vom Wettbewerb:




Ein zweites, schön gemachtes Video kommt vom IBC User Milkman's Son, der live vor Ort war.

LINK zum Video

Vielen Dank!

Die Ergebnisse:

1st Martin Söderström (SWE) NS Bikes
2nd Amir Kabbani (GER) Cannondale
3rd Paul Basagoitia (USA) Kona
4th Sam Pilgrim (GBR) Diamondback
5th Lance McDermott (GBR) Scott
6th Thomas Zejda (CZE) Horsefeathers
7th Sam Reynolds (GBR) DMR
8th Bartosz Obukowicz (POL) NS Bikes
9th Andi Wittmann (GER) Giant
10th Linus Sjöholm (SWE) Scott
11th Ferenc Horváth (HUN) Orbea
12th Daniel Madzia (AUT)
13th Ramon Hunziker (SUI) Specialized
14th Philipp Frühwirth (AUT)
15th Pascal Breitenstein (SUI) Kona

Den vollen Bericht und mehr Bilder auf Mtb-news.de --> LINK

Sonntag, 12. April 2009

4X World Cup in Pietermaritzburg – so war das Rennen wirklich!

Was war das doch ein gelungener Einstieg in die UCI Weltcup Saison 2009. Und was habe ich mich gefreut, dass die BMX-Olympioniken wieder zurück sind und gleich mal ¾ des Finales stellten – einzig der unsymphatische Weltmeister und Dominator der letzten Saison, Rafael Alvarez de Lara Lukas, konnte sich zu ihnen gesellen. Und dann war da noch das eigentlich viel spannendere kleine Finale mit dem deutschen Hecht Joahnnes Fischbach, dem eindeutig coolsten Fahrer des Zirkus – Cedric Gracia – und dessen Landsmann Romain Saladini und dem Statisten Scott Beaumont.
Wie war es zu dieser Konstellation gekommen? Alles Begann im Achtelfinale, in dem Guido Tschugg gleich mal mit den Kollegen Graves und Saladini Bekanntschaft machte und sein Ghost abstellen musste, in dem Fischbach zeigte, dass er zwar schneller als Alvarez ist, dieser aber der abgezocktere Vollprofi ist und Cedric das Potential des Zieltripels offenbarte.
Die Rennen der Olympioniken waren, auch dank der längsten Strecke, die der 4X Zirkus je gesehen hat, tendenziell langweilig: Graves, Prokop und Rinderknecht verdrehten sich die Köpfe, um nach der Konkurrenz Ausschau zu halten und auch Dan Atherton, der letztes Jahr noch einen Weltcup gewinnen konnte, musste sich mit der Rückansicht der BMXer zufrieden stellen.
Ein weiteres Highlight war natürlich noch der Synchron-Sturz von Kamil Tartakovic und dem Australier Madill gleich am ersten Sprung im Achtelfinale, großes Tennis.
Richtig los ging es im Halbfinale, wenn auch nicht unbedingt erfreulich: Fischbach rutscht in Kurve 1 weg, verliert den Anschluss – Gracia stürzt an Position 2 liegend unglücklich und vorne machen andere das Rennen. Das kleine Finale entschied schließlich Saladini vor Gracia für sich, nachdem Fischbach erneut heftig gestürzt war – und damit offenbarte, dass die Sprünge für über 40 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit immer noch zu kurz waren.
Im Finale zeigte Graves zwar unspektakulär aber doch beeindruckend schnell, wer die Hosen an hat und Rafael Alvarez musste sich mit dem dritten Platz begnügen – nachdem er den Schweizer Roger Rinderknecht in einer Rangelei noch um seinen Antrieb gebracht hatte.

Insgesamt ein spannender Auftakt, auch wenn die Strecke gerne noch mehr Überholmöglichkeiten hätte bieten können – die langen schnellen Stücke waren in erster Linie kraftraubend und wenig unterhaltsam. Bleibt nur zu hoffen, dass Graves nicht an die Dominanz von Alvarez im letzten Jahr anknüpfen wird. Wobei es ihm mehr zu gönnen wäre als dem Spanier - Jared Graves ist nicht nur verdammt schnell, sondern auch verdammt sympathisch.

Für alle, die nicht auf das in wenigen Minuten beginnende Finale des Damendownhills warten können, hier noch ein Video mit einigen schönen Aufnahmen aus der Qualifikation:


Mehr Mountainbiken >>

Wenn alle draußen sind, wird dann das Draußen zum Drinnen?

Ja der Frühling ist unwiderruflich da!
Jetzt, da die Sonne wieder stärker und länger scheint, treibt es nicht nur die Blumen aus dem Boden - auch die Menschheit drängt mit aller Macht nach draußen. Ob Wald, Wiesen oder Straße: Gerade jetzt zur Osterzeit, in der die Berufstätigen Urlaub haben und das Wetter wieder warm und sonnig ist, zieht es viele an die frische Luft: Wanderer, (Motor)Radfahrer und auch die Autofahrer sind auf Tour.
Doch wie so oft wenn viele Individuen auf geballt engem Raum einander begegnen kommt es zu Konflikten. Einjeder beansprucht den ruhigsten Fleck, den klarsten See und den schönsten Weg für sich; will das Erlebnis Natur ungestört allein genießen und feindet alle weiteren Interessenten an. Woher kommt das?

Das Revierverhalten
Jedes Individuum benötigt einen Lebensraum, ein Revier. Im alltäglichen Leben ist das unsere Wohnung, unser Haus – hier haben wir Intimsphäre und fühlen uns sicher. Unser Revier ist dort, wo wir uns hauptsächlich aufhalten - gehen wir also vermehrt nach draußen verschiebt sich auch unser Lebensraum.
In der eigenen Wohnung ist man ungestört – es gibt keine Konkurrenz und in der Regel haben auch nur wir alleine einen Schlüssel zu unserem trauten Heim. Draußen ist das anders. Plötzlich sieht man sich Rudeln von Nordic-Stalkern, Wanderern und Mountainbikern gegenüber. Schnell schließt man sich seiner spezifischen Art an, um nicht von den anderen gefressen zu werden.
Automatisch entstehen Rivalitäten, denn der Lebensraum ist begrenzt. Es gilt das seit jeher bekannte Naturgesetz: „Fressen oder gefressen werden“
Jede Art beginnt Feindbilder zu entwickeln und Konflikte zu schüren. Interessant ist hier, dass es einige Spezies zu geben scheint, die miteinander nicht in Rivalität stehen, wie zum Beispiel der Homo viator humilis (gemeiner Wanderer) und sein naher Verwandter, der Homo septentrionalis peditis (nördlicher Fußgänger, auch bekannt als Nordic-Walker).
Auch im gesellschaftlichen (deutschen) Alltag finden wir diese Feindbilder und Konstellationen immer wieder. Als bekanntes Beispiel dürfte die seit fast einem Jahrhundert währende Rivalität im „Revier“ zwischen dem VFL Bochum, Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 herhalten, wie unsere lieben Freunde aus dem Ruhrpott beipflichten werden.
Viele Autofahrer finden sich durch die links überholenden, selten zu schnell fahrenden Motorräder provoziert und meinen Sheriff spielen zu müssen. Vielleicht sind das die gleichen Persönlichkeiten die (Geh-, Regen)Stöcke in die Speichen der Radfahrer werfen, ohne sich der eventuellen Folgen und Konsequenzen im Klaren zu sein.
Schwarze Schafe gibt es sicherlich überall, auch bei den MTBern. Ein wenig Psychoanalyse hilft hier weiter, auch wenn bereits mit deutlich weniger Aufwand den meisten geholfen ist. Schon fünf Minuten Selbstrefflektion pro Tag hilfen, den Sheriff in sich zu besiegen.

Bleibt nur noch eine Frage: Wer ist am Besten an den Lebensraum „Draußen“ angepasst, wer hat seine ökologische Nische gefunden und kann sein Revier behaupten?
In diesem Sinne: Frohe Ostern!


____________________________________________________________________
Vielen Dank an Jonas für diesen belebenden Beitrag! Mehr in diesem Stile wird es in Zukunft unter dem Label "Gedanken" zu lesen geben.

Samstag, 11. April 2009

UCI World Cup #1 Pietermaritzburg: Sam Hill Bike-Check

Never change a running system heißt ein beliebtes Sprichwort in jeder nur erdenktlichen Sportart. Jeder Speerwerfer hat seinen Lieblingsspeer, Maria Riesch fährt auf einem gebrochenen und anschließend reparierten Ski, weil sie mit ihm gewonnen hat.

In eben dieser Weise gehörte auch Sam Hill zu Ironhorse, das Sunday war sein Bike und der Fahrer und seine Marke wurden bald synonym verwendet. Zum Ende der letzten Saison gab es dann die große Sensation: Sam Hill sollte Team Monsterenergy-Ironhorse verlassen und zu einer Marke wechseln, die zwar im Mountainbike Business eine der Größten ist, im Downhill World Cup jedoch seit einiger Zeit absolut unterrepräsentiert war: Specialized.

Schnell wurden Gerüchte laut, das Bikepark-Bike Specialized Demo würde nicht mehr als den Namen für Sam's Racebike liefern, die Geometrie sei die eines Ironhorse Sundays. Andere hingegen waren sich sicher, dass Sam Hill auf egal welchem Demo niemals schnell sein würde, sei doch der Hinterbau absolut nicht für seinen Fahrstil geeignet.

Nun ist beim heutigen Qualifying zwar Sam Hill nicht unter den Top 3 zu finden, doch ist die Strecke mit einem sehr langen Tretstück für den Flatpedal Fahrer Hill auch nicht ideal - für ihn darf's gern eine Portion steiler, ruppiger und verblockter sein. Dennoch sieht er auf den Videoaufnahmen keineswegs langsam aus und wird am Sonntag Nachmittag im Finale zeigen, in welcher Form er momentan ist. Sein Bike sieht jedenfalls sehr gut aus und wer realistisch ist, wird feststellen, dass ein Sam Hill, genau wie auch alle anderen Topathleten dieser Disziplin, auf egal welchem Downhill Bike schnell wäre. Kraftstoff und andere Wannabe-DH-Bikes mal ausgenommen.

Die Bikes von Sam Hill waren schon immer detailverliebte Räder, die bis zur Perfektion getrimmt wurden. Leise und aufgeräumt sollten sie sein, mit vielen individuellen Lösungen die auch den Weg an viele Privatbikes finden sollten.

Auf dem Weg von Ironhorse hin zu Specialized hat Sam Hill viele seiner Sponsoren mitgenommen, jedoch gab es einie herausragende Änderungen. Anstatt der abgrundtief hässlichen WTB-Sättel sind die Teambikes nun mit SDG I-Beam Sätteln ausgestattet, eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. Außerdem hat Sram das Bike komplett in Beschlag genommen und die FSA Gravity Light Kurbeln durch Blackbox Truvativ Komponenten ersetzt.

Der Rest des Bikes ist nach wie vor sowohl farblich, als auch technisch einwandfrei abgestimmt und mit vielen Teamonly-Parts garniert: vom grün eloxierten XO Schaltwerk über den gravierten Vorbau hin zur gelungenen Rahmenlackierung - das Bike sieht umwerfend aus und wirkt schon im Stand wie eine Rakete. Und das schreibt hier jemand, der eigentlich kein Fan des Demo-Doppel-Hinterbaus ist ;)

Selbstverständlich haben diejenigen, die schon immer wussten, dass Sam Hill einen Costumrahmen fahren würde, Recht behalten. Das war aber wiederum auch keine schwere Frage, fahren doch beinahe alle Profis spezielle Rahmen. Das Demo 8 von Team Monsterenergy Specialized weicht trotzdem nur in einigen wenigen Punkten von einem Serienrahmen ab. Das Innenlager ist gut 25mm tiefer als bei den Seriendemos, um mehr Kontrolle und Stabilität zu ermöglichen. Außerdem wurde der Federweg auf 203mm reduziert und ein 1.5" Steuerrohr aus dem Demo 7 verwendet, um extra flache Reduziersteuersätze für weniger Aufbauhöhe an der Front verwenden zu können. Experimentiert wurde auch mit der Kettenstrebenlänge. Hier entschied sich Sam für kürzere Kettenstreben, die das Bike deutlich handlicher machen und in Kombination mit dem tiefen Innenlager trotzdem noch genügend Laufruhe bieten. Als letzte Änderung gibt es an Sam Hills Bike nicht die Möglichkeit, verschiedene Dämpferaufnahmen zu wählen. Das spart einerseits Gewicht und sorgt andererseits für eine cleanere Optik. Insgesamt beläuft sich das Rahmengewicht (ohne Dämpfer) auf ca. 3,9kg, was ein guter, durchschnittlicher Wert ist. Immerhin wiegt ein Trek Session das gleiche - nur eben mit Dämpfer (Stabilität und Haltbarkeit tauchen in dieser Überlegung nicht vor ;) )
Möglicherweise wird es ein ähnliches Bike ab 2010 auch für uns Normalsterbliche zu kaufen geben, fehlt doch momentan ein echtes Racebike im Programm von Specialized.

Mit diesem Setup entspricht das Bike nun dem Fahrstil des jungen Australiers, der vermutlich schneller als jeder andere auf der Welt um enge, steile Kurven fahren kann. Er fährt ein bisschen weiter über dem Lenker als die meisten anderen Fahrer und steuert die Kurven von der Front her, nicht mit dem Hinterrad. Diese Gewichtsverteilung unterstützen die kurzen Kettenstreben und das tiefe Innenlager und sorgen dafür, dass es sich wie auf Schienen um die Kurven heizen lässt.

Morgen Nachmittag werden wir mehr wissen - dann wird der erste World Cup des Jahres 2009 gefahren sein und man wird sehen, ob das veränderte System trotzdem läuft.

Bilder von Fraser Britton, Infos über NSMB.com

UCI World Cup #1 Pietermartizburg: Quali-Video

An diesem Wochenende trifft sich im südafrikanischen Pietermaritzburg die Weltelite des Mountainbikens, um im DH, 4x und CC das erste Rennen der neuen Saison zu bestreiten und die ersten World Cup Punkte zu sammeln.

Soeben erreichte mich über MTBcut.tv ein feines Video von der Downhill Qualifikation mit einigen feinen Aufnahmen.



Die Ergebnisse des DH-Qualityings: Mick Hannah auf Platz 1, dicht gefolgt von Greg Minnaar und Chris Kovarik, der auf der gleichen Strecke schon am letzten Wochenende auf den ersten Platz gerast war und die südafrikanischen Meisterschaften gewinnen konnte.

Dabei gab es auch einige technische Überraschungen: An den Bikes von Greg Minnaar und Steve Peat wurden Rock Shox Blackbox Luftdämpfer mit extrem großer Einbaulänge und Ausgleichsbehälter gesichtet - bald mehr davon...



Heute Nachmittag wird ab 16:15 Uhr das 4x Finale übertragen, morgen Nachmittag folgt dann das DH - Finale!

Donnerstag, 9. April 2009

Das Glück ist mit den Dummen - (K)ein Grund für Frust?!


Das Glück ist nicht fair verteilt. Das ist fakt. Oder hat nicht dieser Volltrottel neulich erst wieder einen Zehner gefunden, die fesche Braut abgegrätscht und auf Ebay ein richtiges Schnäppchen geschlagen? Denkt doch mal an Homer Simpson!
Die Frage ist nur: Sollte man sich als wenig mit Glück gesegneter über diese unfaire Willkür aufregen? Verdient haben es diese Kollegen doch auf keinen Fall, und man selbst hätte auch kein Problem damit, wenn einem die Dinge mal so richtig reinlaufen!
Ich denke jedoch man sollte die Sachlage anders sehen: Diese Ungleichverteilung ist doch nur sinnvoll und eigentlich ein Kompliment an den scheinbar benachteiligten! Wie traurig muss es sein, nicht ohne glückliche Zufälle über die Runden zu kommen? Wie stolz darf man sein, nicht auf himmlische Almosen angewiesen zu sein! Glück haben die, die es nötig haben - wer es nicht nötig hat, sollte dafür schlichtweg dankbar sein. In diesem Sinne ist es ein großes Glück, kein Glück zu haben, quasi glücklos glücklich...
Wenn mir demnächst ein Vollversager strahlend erzählt, wie sich für ihn alles ganz von selbst gelöst hat, werde ich zurück grinsen und mir verkneifen, ihm den Unterschied zwischen Gebrauchen und Brauchen zu erklären... gebrauchen kann es jeder - brauchen tun es nur die Spaten und Flachzangen unter uns.

Bleibt nur noch zu sagen: Ich habe genug Sex, das Leben fickt mich jeden Tag...

Mittwoch, 8. April 2009

Weise Worte


"It ain't over, till it is over" - diese weisen Worte von 4X - und DH-Hecht Dan Atherton treffen auch auf die Skisaison 08/09 zu - welche mit inzwischen über 30 Skitagen schon gut dabei ist, aber noch nicht daran denkt, vorbei zu sein. Pulverschnee wird zwar rar, doch auch Sulz ist weich genug für Drops wie den obrigen...

Dienstag, 7. April 2009

Tagtraum

Stundenlang kreiste der Hubschrauber um die Bergspitzen auf 3300m, schien jedoch weder motiviert in Not geratenen Alpinisten zu retten, noch irgendwo zu landen. Während wir uns die Frage stellten, wer sich so etwas leisten kann - immerhin kostet eine Stunde Helikopterflug etwa 20000€ - kam der Heli nah genug heran, um seine Aufschrift lesbar zu machen: Redbull Sky Eye. Da hätten wir auch drauf kommen können - die Jungs filmten einige Eiskletterer am Rand des Zillertaler Gletschers... Respekt dafür, im Eis zu frieren und auch dafür, mit Energydrinks genug Geld zu verdienen, um 900 Mio. Euro im Jahr für Extremsportmarketing ausgeben zu können!

Freitag, 3. April 2009

Blick zurück: der Monat März

Der März war ein Monat wie keiner zuvor. Wettertechnisch war er äußerst spärlich mit schönen Tagen geschmückt und vielleicht aus diesem Grund gab es hier eine Menge zu lesen.

Nicht weniger als 49 Posts sind veröffentlicht worden und das beste daran ist: erstmals gab es mehr als 10000 Besucher auf falllineproductions.blogspot.com! Etwa 315 Mountainbikefans haben täglich auf dem Blog vorbeigeschaut und für das große Interesse möchte ich mich hier recht herzlich bedanken - es wird auch in Zukunft viele interessante Berichte zu lesen geben. Schönerweise kamen die Besucher nicht nur aus Deutschland. Zwar nimmt der deutschsprachige Raum mit gut 9500 von ihnen den bei weiten größten Teil vom Kuchen in Anspruch, doch trotz der deutschen Sprache schlichen sich auch 80 US-Amerikaner über den Blog. Franzosen und Spanier taten es ihnen gleich und werden hoffentlich auch zumindest etwas zu sehen gehabt haben :)

Deutschlandintern zeigt die Verteilung eindeutig, wo in der Republik das Mountainbiken populär ist:

Fast 900 Besucher konnten der Stadt München zugeordnet werden, während der nächste Verfolger - Nürnberg - gerade 402 Besucher auf dem Konto hat und von Stuttgart und Berlin gejagt wird. Die Top 10 werden von Frankfurt, Köln, Düsseldorf, Hamburg, Freiburg und Karlsruhe komplettiert. Auf dem Karten Overlay zeigt sich diese Verteilung noch deutlich schöner:

Besonderes Interesse dürfte die Münchener-Fraktion an der Zerstörung ihres Bombenkraters gehabt haben, doch auch ohne diesen Beitrag wären sie klar in Front gelegen. Ein weiteres Zeichen dafür, wie groß der Fehler des Landratsamtes, die Strecke zu schließen, gewesen ist. Doch die Freistaatler werden ihren Bombenkrater nicht vergessen... Mountainbiken lebt!

So heißt es einmal mehr: dranbleiben :) Der Sommer steht in den Startlöchern, die Reifen greifen nicht mehr nur in Schlamm oder vertrocknetes Gras, sondern lassen frisches Grün und heißen Staub durch die Luft wirbeln - jehaaa! Bleibt nur noch zu sagen: ab auf's Rad, raus in die Freiheit!