Dienstag, 17. Februar 2009

Teile, Teile, Teile #3: SDG I-Fly C Sattel

Sattelstreben sind etwas dummes... sie verbiegen, verkratzen und sind auch sonst meist mehr Dorn als Glanz im Auge. In etwa das müssen sich auch die Leute bei SDG gedacht haben, als sie vor einigen Jahren genau diese Streben von ihren Sätteln verdammten und den I-Beam Standard einführten. Unter dem Sattel befindet sich ein länglicher Steg, der von beiden Seiten geklemmt wird. Durch eine Mikroverzahnung kann dabei der Sattel im geklemmten Zustand nicht verrutschen und durch die zentrale Lage der Strebe erhöht sich der Verstellbereich des Sattels deutlich. Darüber hinaus zeigt sich diese Konstruktion sehr resistent gegen No-Footed-Landings und andere Begebenheiten.


Der I-Fly ist SDGs leichtester Sattel und wer es gerne etwas gemütlicher haben will, der ordert den I-Fly C mit ein wenig Extrapolsterung. Diese ist zwar auch sehr hart, zeigt sich beim ersten Sitzen aber als sehr angenehm.


Um den Dammbereich zu entlasten hat der Sattel in der Mitte eine kleine Vertiefung und um bei Anstiegen nicht nach hinten abzurutschen sind die Sattelenden leicht erhöht. Trotz der Zusatzpolsterung bringt der 260 x 127 mm große Sattel gerade mal 188g auf die Waage, was in Kombination mit der zwischen 220 und 240g schweren I-Beam Micro Post für ein sehr gutes Setgewicht sorgt.


Käuflich zu erwerben ist der Sattel in drei verschiedenen Farben, entweder komplett schwarz, mit weißer Sitzfläche und schwarzen Seiten oder mit weißer Sitzfläche und grauen Seiten. Dank der schlanken Optik sieht er dabei immer sehr gut aus. Zwar gibt es auch Gegner des I-Beam Systems, doch für mich liegen die Vorteile nicht erst seit dem dritten gebrochenen Selle Italia SLR (165g) auf der Hand – das System kann im DH, Freeride, Dirt, Dual und 4x Einsatz einfach mehr ab. In diesen Disziplinen schadet es dann auch nicht, dass der Sattel auf Grund seiner Bauweise nicht den natürlichen Flex eines Sattels mit Streben aufweisen kann. Bei herkömmlichen Sätteln ist die Schale an der Spitze und an zwei Punkten am Ende des Sattels mit den Streben verbunden. Hierdurch kann der Sattel auf der vollen Strecke zwischen diesen Kontaktpunkten flexen und sich so deutlich besser dem Fahrer anpassen. Nachteil dieses Flexens ist die erhöhte Belastung auf eben die Sattelstreben, weshalb diese im Zweifelsfall abknicken oder gleich brechen können.


Out of the box sieht der Sattel sehr fein aus, dezente, farblich gut passende Logos sorgen für ein schickes Erscheinungsbild. Gerade in der schwarz/weißen Kombination ist der Sattel ein echter Hingucker.


Auch von der Unterseite macht der Sattel eine gute Figur und doch gibt es kleine Mängel. Vermutlich eher optischer Natur ist das Problem, dass der Sattel nicht 100% symmetrisch bezogen ist. Auf der einen Seite verlaufen die Nähte etwas tiefer als auf der anderen und auch die Schriftzüge an der Nase zeigen diese Schrägstellung. An der Funktion des Sattels wird dies sicherlich keinen Deut ändern, doch ist es für einen höherpreisigen Sattel nicht angebracht. Bis auf eine an der rechten Seite auf einem kleinen Feld nicht 100% straffe Bespannung des Leders habe ich keine weiteren Fehler an dem Sattel feststellen können.


Folglich wird sich der SDG I-Fly C von nun an vor allem auf Touren beweisen müssen. Was kann die Zusatzpolsterung und wie stark fällt der nicht vorhandene Flex ins Gewicht? Und wie wird das weiße Leder nach ein paar Matschtouren aussehen? Ein Review wird die Sache klären!

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Bilder sind mit 1920 Pixel Seitenlänge zum Anschauen geeignet ;)

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