Donnerstag, 19. März 2009

Prototyp: Rocky Mountain Flatline WC

Freeride ist nicht Downhill, soviel ist klar. Als bekannt wurde, dass Rocky Mountain sich 2009 wieder im Downhill World Cup engagieren würde [Bericht], gab es sogleich einige Zweifel am potentiellen Teambike, dem Flatline. Eher als Freeriderakete für die großen Jumps von Ex-Teamfahrer Thomas Vanderham ausgelegt und - im Gegensatz zu einigen anderen Rahmen - etwas schwerer, erschien es einigen "Experten" der Bikewelt nicht das richtige Bike für ein World Cup Team zu sein.


Jetzt wurde Teamfahrerin Sabrina Jonnier in Colorado (liegt in den Rocky Mountains, wie passend) mit ihrem frisch aufgebauten Teamrad gesichtet. Soviel vorneweg: der Teamrahmen sieht deutlich mehr nach Racemaschine aus als das Flatline und sollte damit auch alle Kritiker zufriedenstellen. Der Rahmen wurde von Rocky Mountain in Zusammenarbeit mit den Teamfahrern Luke Strobel und Cameron Cole sowie der Dame im Team Sabrina Jonnier entwickelt und ist nun bei den ersten Test- und Abstimmungsfahrten unterwegs. Im Gegensatz zu ihrer First Lady werden die Jungs im Team orangene Rahmen fahren.

Die technischen Daten lassen, ebenso wie die Fahrer, einiges erwarten. Adam McGrath, der Mechaniker von Sabrina Jonnier, hat Littermag.com einige der technischen Finessen des Prototypen verraten.


Die freerideorientierte Geometrie ist einer dem World Cup angemessenen Racegeometrie gewichen, was sich in einigen interessanten Punkten zeigt:


Innenlagerhöhe: mit 353mm ist das Innenlager relativ tief, hat aber noch genug Luft zum Boden um nicht jedem Stein in den Weg zu kommen. Das bringt Stabilität bei Highspeed und das Gefühl "im" Bike zu stehen.


Lenkwinkel: Rund um den Lenkwinkel finden sich die interessantesten Details des Rahmens. Der Rahmen hat ein sehr kurzes Steuerrohr und ist auf Gabeln mit 570mm Einbaulänge (Achse - Krone) ausgelegt. Normalerweise wird nur darauf geachtet, dass der Abstand zwischen den Dichtungen und der Krone ausreichend ist, weshalb verschiedene Gabeln zu verschiedenen Geometrien führen (auf Grund unterschiedlicher Castings). So ist am Rocky Mountain deutlich mehr von den Standrohren zu sehen, was jedoch gleichzeitig die Möglichkeit bietet, über die Position der Kronen den Lenkwinkel zu verändern. In der höchstmöglichen Stellung hat der Rahmen so einen Lenkwinkel von sehr flachen 62° bei einer niedrigen Lenkerhöhe von 1080mm. Sabrina fährt aktuell einen Lenkwinkel von 64,5° bei einer Lenkerhöhe von 1067mm.

Maße: Die Rahmengröße entspricht einem 17" großen M Rahmen, das Oberrohr ist 582mm lang. Die Kettenstrebenlänge beträgt 445mm und bei Sabrinas 64,5° Lenkwinkel resultiert daraus ein Radstand von 1159mm.


Das fertige Rad in der Teamspezifikation wiegt um die 18,1kg und könnte für den Renneinsatz noch leichter werden, zeigt sich jedoch bereits in dieser Form in einer angemessenen Verfassung. Leider noch unbekannt ist das Rahmengewicht... der Vergleich zum Serien-Flatline wäre sicherlich interessant.


Passend zum neuen Team gibt es also auch einen adäquaten Prototypen, mit dem ordentlich Rennen gefahren werden können. Somit sollte auch den letzten Skeptikern klar geworden sein, dass Rocky Mountain es ernst meint mit dem Einstieg in den Worldcup. Sehr zu unserer Freude, denn der Rahmen sieht wunderschön aus!

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Rocky Mountain Homepage

Littermag Feature - alle Bilder dieses Posts sind von Shawn Spomer

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