Donnerstag, 26. März 2009

Teile, Teile, Teile #12: Adidas Yodai Goggle

Was muss eine Goggle können?

Rein von ihrer Funktion her unterscheiden sich die unzähligen, auf dem Markt erhältlichen, Modelle kaum voneinander. Ideale Sicht bei allen Bedingungen durch eine austauschbare Scheibe. Dabei ein fester aber angenehmer Sitz und nicht zu letzt eine gehörige Portion Style. Wir Mountainbiker, vor allem diejenigen unter uns, die eine Goggle benötigen, legen darauf natürlich besonders viel Wert. Und natürlich erfüllen einige Modelle die Ansprüche deutlich besser, als einige andere Modelle. Doch das ist ansich total normal, oder?

Da beim Mountainbiken selten wirklich große Lichtmengen zu filtern sind (wer heißt schon Sam Hill und fährt ständig im Flutlicht der Photographen), würde prinzipiell in jedem Fall eine klare Scheibe genügen und doch verbauen wir wegen des herausragenden Styles gerne stark getönte, aber vor allem stark verspiegelte Gläser. Nur wenn die Bedingungen wirklich schlecht werden, greifen selbst die härtesten Stylechefs auf die durchsichtigen Pendants zurück. Ebenso fahren viele Mountainbiker Skigoggles, weil es diese in mehr Farben und Glasvarianten gibt. Und manche tragen Goggles einfach so, praktisch nur zum Spaß. Sinnentleert. Komische Typen, diese Mountainbiker.

Adidas' Yodai ist eine Brille, die sowohl von Mountainbikern, als auch von Skifahrern gleichermaßen gern genutzt wird. Die Form ist rund und schlicht - die Brille wirkt wie aus einem Guss. Und es gibt sie in einigen verschiedenen Versionen, von schlichtem schwarz über helles grau hin zu hinreißendem weiß mit goldenen Akzenten.

Diese letzte Version wurde heute Abend spontan vor die Kamera geführt und glänzte sofort mit extremem Bling-Bling-Style. In dieser Version ist die Adidas Yodai wirklich nur selbstsicheren Stylern zu empfehlen, denn der weiß/gold Mix kommt stark und wird mit Sicherheit schnell too much.

Von technischer Seite her, bringt das Erfolgsmodell von Adidas so ziemlich alles mit, was eine gute Goggle haben muss: Das Band hat auf der Innenseite Silikonstreifen und rutscht so auch auf noch so glatten Helmschalen nie ab; ebenso ist die Brille kompakt genug, um auch in die kleinen Öffnungen manches Fullface Helms zu passen.

Die Verarbeitung wirkt auf den ersten Blick hochwertig und das Material ist sehr flexibel, was zu einer langen Haltbarkeit unmittelbar beitragen kann. Ebenso einen guten Eindruck hinterlässt die leicht verspiegelte, mittelmäßig abdunkelnde und auf jeden Fall kontrastverstärkende Serienscheibe der Brille. Natürlich sind auch hier klare Scheiben erhältlich, doch vom Style her sieht das getönte Modell einfach besser aus. So fügt sich diese schlichte und elegante Brille hervorragend in den Troy Lee D2 Helm und bietet ein großes, weitestgehend verzerrungsfreies Sichtfeld.

Trotz diesem sehr guten Gesamteindruck gibt es zwei kleine Dinge, die negativ ins Gewicht fallen. Zum einen ist der Schaumstoff nur zweilagig, zum anderen ist die Goggle mit ca. 160€ definitiv eine Investition, die schnell vernichtet werden kann. Ein unglücklicher Sturz, eine kleine Unachtsamkeit im Lift... 160€ sind eine Stange Geld für ein Teil, dass einen eigentlich nur vor herumfliegenden Dreck und Staub in den Augen schützen soll. Hier frisst der Style zwar nicht die Funktion, treibt aber den Preis. Bei Oakley ist das nicht anders.

Und was hat es nun mit dem zweilagigen Schaumstoff auf sich? Mittlerweile verwenden wirklich die meisten Hersteller dreilagige Abpolsterungen, mit dem Ergebnis, dass die Brille weich aufliegt, trotzdem sehr gut belüftet und auch mit stärkeren Schweißausbrüchen (etwa nach einer wegen zu starker Tönung übersehenen Schlüsselstelle, die bei sträflicher Nichtbeachtung zum Sturz führt) problemlos zurecht kommt. Hier sollte Adidas sich überlegen, ob sie nicht doch nachziehen.

Bis auf diese kleinen Mankos (der Preis ist zwar ein grundsätzliches aber Style und Preis/Leistung können nur schwerlich gemeinsam diskutiert werden) ist die Adidas Yodai wirklich eine Empfehlung für alle die Mountainbiker, die eine hervorragend funktionierende Brille mit sehr hoch vergüteten Scheiben und einem gelugenen, dezenten Style suchen. In diesem Sinne also fast soetwas wie eine Kaufempfehlung. Auf jeden Fall sollte man jedoch schauen, ob die Wunschbrille mit dem gewünschten Helm kompatibel ist. Ein Beispiel: meine Oakley O-Frame harmoniert nur ungenügend mit einem Troy Lee Designs D2 Helm in Größe M/L. Eine Crowbar würde hier deutlich besser sitzen. Oder eben eine Yodai.

P.S.: Google tippen aber Goggle schreiben wollen... nachher sucht die Suchmaschine sich noch selbst ;)

1 Kommentar:

  1. Wäre super, wenn mal jemand seine Erfahrungen mit Adidas Goggles teilen könnte. Bin gerade auf der Suche nach einer neuen, aber mit Adidas habe ich ehrlich gesagt noch gar keine Erfahrungen gemacht, was Goggles angeht und kenne eigentlich auch niemanden, der eine benutzt. Von daher wär's toll, wenn mal jemand was dazu sagen könnte.

    AntwortenLöschen